Klinische Erfahrungen mit COVID-19
COVID-19 hat die Universitätsmedizin Essen auch 2021 in Atem gehalten. Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik für Infektiologie und des Westdeutschen Zentrums für Infektiologie, und PD Dr. Adalbert Krawczyk, Leiter des Infektiologischen Forschungslabors, berichten über klinische Erfahrungen mit COVID-19 und die daraus resultierenden Erkenntnisse für die weitere Forschung.
Die Pandemie 2021: Zahlen
Chronik der Corona-Krise 2021: Mit dem deutschlandweiten Impfstart Ende Dezember 2020 ist auch die Universitätsmedizin mit Hoffnung ins Jahr 2021 gestartet. Hohe Inzidenzen, neue Virusvarianten und die Folgen von COVID19-Erkrankungen hielten Ärzt*innen und Pflegepersonal jedoch weiter in Atem.
3.000
stationäre Behandlungen
500
Todesfälle
1.000
Intensivmedizinische Behandlungen
1.000
Patient:innen in den Post-COVID-Ambulanzen
Erste Post-COVID-Ambulanz in Deutschland
Keine andere Klinik in Nordrhein-Westfalen hat so viele Menschen mit aktuer COVID-19-Erkrankung behandelt, wie die Universitätsmedizin Essen als führender Gesundheitsdienstleister in einem der größten Ballungsräume Europas. Während des Pandemieverlaufes zeichnete sich immer stärker ab, dass sich die Versorgung der an COVID-19 erkrankten Patientinnen und Patienten deutlich komplexer gestaltet, als nur die Beherrschung des akuten Krankheitsbildes.
Anfang Mai 2020 eröffnete die Universitätsmedizin Essen daher eine der deutschlandweit ersten Post-COVID-Ambulanzen. Über dieses Angebot informierte die Universitätsmedizin mit einer Broschüre und einem YouTube-Film. Bis Ende 2021 nahmen rund 1.000 Patientinnen und Patienten das Angebot wahr.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann startet Impfkampagne
Am 18. Januar 2021 startete die nordrhein-westfälische Impfkampagne für besonders von COVID-19 betroffene Beschäftigte. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann besuchte aus diesem Anlass das Universitätsklinikum Essen. Noch bevor Bundestag und Bundesrat im Dezember 2021 die Impflicht für Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen beschlossen hatten, hatte die interne Aufklärungsarbeit an der Universitätsmedizin Essen Früchte getragen: Rund 96 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universitätsmedizin Essen waren Ende 2021 bereits immunisiert.
Essener Virologen entwickeln Medikament zur Linderung einer COVID-19-Erkrankung
Prof. Dr. Ulf Dittmer, Leiter des Instituts für Virologie an der Universitätsmedizin Essen, und Privat-Dozentin Dr. Kathrin Sutter arbeiten mit ihren Teams in Kooperation mit einer Wuppertaler Firma an einem Medikament, das den Verlauf einer COVID-19-Erkrankung mildern soll. Ansatzpunkt der Forschungen ist der Abwehrstoff „Interferon“ – ein körpereigener Immunbaustein, den Zellen bilden, sobald sich der Körper mit Viren infiziert. Es gibt verschiedene Klassen von Interferonen mit bis zu zwölf Untertypen.
Die Forscher konnten vier Untertypen identifizieren, die offensichtlich im Falle einer Infektion mit Sars-CoV-2 besonders aktiv sind. Diesen Erkenntnissen folgten 2021 erste Tierversuche, die so vielversprechend waren, für 2023 eine klinische Studie mit freiwilligen Probanden zu projektieren. Eine erste Veröffentlichung mit den erfolgversprechenden Daten ist gerade erst im Januar 2022 erschienen.